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Beschreibung
Erlkönig (1782), eine der schönsten Balladen Goethes, beschreibt das elementare Reich der Geister, das auf düsterste Weise über die Welt der Wälder herrscht. Goethe erweckt eine mondhafte und irdische Poesie, die bis in die Urzeit zurückreicht. Die Frühromantik liebte es nämlich, den alten legendären Schatz, der in der Vorgeschichte verwurzelt ist, in Form der Volksballade wieder aufleben zu lassen, in der die Seelen der Toten unter den Lebenden umherirren und für sie eine ständige Bedrohung darstellen. Ein Vater durchquert nachts einen Wald, um seinen schwerkranken Sohn zu einem Arzt zu bringen. Die Ballade überträgt den Dialog zwischen Vater und Sohn: Der eine hört das tödliche Flüstern des Erlkönigs, der andere entgegnet realistische Erklärungen. Begegnung von Mythos und akustischer Halluzination, nimmt Goethes Ballade keine Partei ein und beschränkt sich darauf, den furchterregenden und unerbittlichen Charakter eines fantastischen Ritts anzudeuten. Schubert schuf daraus ein unvergleichliches Lied. Die Zeit nach Freud bietet noch viel beunruhigendere Interpretationen. Dieses Stück schließt den Zyklus der Klavierwerke ab, die ich Goethe und Schubert gewidmet habe. Auftrag des Archipel-Festivals in Genf, des Herbstfestivals in Paris und des Musée d’Orsay für François-Frédéric Guy, Erlkönig ist François-Frédéric Guy gewidmet, der die Uraufführung übernimmt. Hugues Dufourt
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