Das Quartett in a-Moll gehört zu den Kammermusikwerken, mit denen Schubert im Frühjahr 1824 "zur großen Sinfonie aufbrechen wollte". Gleichzeitig bewegte es sich auch in Richtung eines breiteren Publikums, denn das „Rosamunde“-Quartett sollte zu Lebzeiten des Komponisten das erste und einzige Streichquartett sein, das nicht nur öffentlich aufgeführt, sondern auch in Einzelstimmen veröffentlicht wurde. Zum Glück für uns, denn das Autograph dieses vielgeschätzten Quartetts ist verloren gegangen und die Erstausgabe bleibt die einzige Quelle des Werkes. Diese Einschränkung stellt aber gerade deshalb eine große Herausforderung dar, weil die Ausgabe in Einzelstimmen viele Artikulations- und Dynamikungenauigkeiten enthält, die mit großem Geschick gelöst werden müssen, was unsere Urtext-Ausgabe perfekt gelingt. Der Titel bezieht sich auf Schuberts Bühnenmusik zu dem am Anfang des Andante zitierten Theaterstück Rosamunde. Manche werden es eher als Anspielung auf das Impromptu in B-Dur op. posthum 142 n ° 3, in dem Schubert diese schöne Melodie später wiederverwenden würde.