Lemoine DUFOURT HUGUES - L'ESPACE AUX OMBRES - ENSEMBLE
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Der Raum der Schatten: Dieser Titel, entlehnt vom Dichter Henri Michaux, beschreibt einen langsamen Abstieg in die Hölle, der die Form einer unerbittlichen Verengung, einer fortschreitenden Verwirrung von Außen und Innen annimmt. Ich wollte jedoch weder ein Werk des Verfalls schaffen noch eine Art Halluzination oder wirres Bild wiedergeben. Die Schreibarbeit ist eins mit dem Bewusstsein – sie drückt eine Haltung der Klarheit bis hin zur Erforschung der dunklen Bereiche der menschlichen Existenz aus. Wahrscheinlich sind Titel und Aussage emblematisch für eine Sensibilität der Zeit. Die musikalische Forschung und Schöpfung spiegelten fast ein halbes Jahrhundert lang einen Optimismus, den Ehrgeiz, das Universum in seiner Gesamtheit zu verstehen und zu beherrschen. Dieser Schwung widerstand nicht den Wechselfällen der Geschichte, und die Formen utopischer Symbolisierung wichen den Anforderungen eines partikularistischen und subjektiven Geistes. Der Konflikt zwischen Modernen und Postmodernen kann eine positive Lösung finden, zu einer Synthese der Stile führen und eine originelle Kunstform hervorbringen. Eines der aktuellen Probleme der musikalischen Schöpfung scheint mir die Wiederverwendung der Tradition zu sein. Die Beziehung zu den Wurzeln ruft jedoch keine recht sinnlose Wiederholung hervor. Vielmehr ist es notwendig geworden, das Handwerk neu zu bewerten, den Faden der Geschichte wieder aufzunehmen, ohne Eklektizismus oder technische Obsession. Wie kann man die Tradition wieder aufnehmen, ohne sich der Renovierung traditioneller Formen zu unterwerfen? Debussy hatte eine Lösung vorgeschlagen, indem er die Rhetorik und die funktionalen Hierarchien abschaffte, um gleichzeitig Formen, Klangfarben und Bewegungen zu befreien. Jede Fragmentierung bei Debussy – sei es bei Melismen, Akzenten oder Einsprengseln, bei orchestralen Texturen oder dem intrinsischen Klangwert einer einzelnen Note – findet ihr Gegenstück in der Institution neuer, ungewöhnlicher, aber formalisierter Beziehungen. Nach Debussy verlagerte sich die Formalisierungsarbeit. Sie wandte sich zuvor vernachlässigten Dimensionen des Schreibens zu, da diese als geringfügig und zufällig erscheinen. Die Formalisierung führt neuartige Gliederungen ein und integriert disparate, heterogene und teilweise unvereinbare Elemente. Das erste Ziel dieses Stücks ist es, die instrumentalen Charaktere durch die Harmonie zu differenzieren. Das rohe Material des Klangs wird so überarbeitet und in eine expressive Substanz verwandelt. Akustische Werte und harmonische Funktionen tauschen sich aus, kehren sich um, rotieren. Ebenso ist die polyphone Textur nur eine Art, in die Harmonie ein Spiel geregelter Verzerrungen einzuführen. Zu diesem Zweck habe ich die genetischen Ressourcen der Symmetrie ausgiebig genutzt, mit ihren Achsen, Rotationen, seitlichen Bewegungen, Schleifen. Es ging also darum, die traditionell heterogenen Dimensionen der musikalischen Schreibweise auf Arten von Symmetrie zu reduzieren. Das zweite Anliegen dieses Stücks ist formaler Natur. Die Form ergibt sich aus einem Verfahren, das seit Wagner darin besteht, die Spannung aufrechtzuerhalten, indem nie ein Abschluss erfolgt. Die ungelösten Spannungsfaktoren verschmelzen miteinander, um ein zusammenhängendes Ganzes zu bilden. Diese Technik der allgemeinen Suspension, der stets aufgeschobenen Auflösung, gilt nicht nur für die Verknüpfungen, sondern auch für die Motive selbst. In einem unvollendeten Zustand gehalten, bieten sich die elementaren Konstruktionen in Form kaum angedeuteter Gesten dar. Die Dimensionen des Schreibens bleiben so in ständiger Konfrontation, in einer Art anfänglichem Zittern oder ursprünglicher Unentschlossenheit. Die Oszillation ist primitiv und verhindert prinzipiell, die Form zu beherrschen oder abzuschließen. Hugues DufourtAufnahme:1 CD Accord, 465 715-2 The Watery Star - An Schwager Kronos - Der Raum der SchattenEnsemble FA, D. My